Auch wenn es sich in diesem Artikel nicht um die neuesten Meldungen aus dem Computer- und Mobiltechnikbereich dreht, hat es dennoch etwas mit dem Technikbereich zu tun.
Das Thema Fachkräftemangel wird in den Medien immer wieder aufgegriffen und es betrifft uns alle. Sowohl die Arbeitenden als auch die angehenden Arbeiter. Auch die Schüler sind davon betroffen. Was das genau zu bedeuten hat werde ich euch anhand verschiedener Informationen, die ich während diverser Praktika erhalten habe, in diesem Artikel erklären.
Das Thema Fachkräftemangel wird in den Medien immer wieder aufgegriffen und es betrifft uns alle. Sowohl die Arbeitenden als auch die angehenden Arbeiter. Auch die Schüler sind davon betroffen. Was das genau zu bedeuten hat werde ich euch anhand verschiedener Informationen, die ich während diverser Praktika erhalten habe, in diesem Artikel erklären.
Gleich vorweg, der Inhalt dieses Artikels bezieht sich auf das in Deutschland geltende Bildungssystem.
Die Rahmenbedingungen
Ich bin 16 1/2 Jahre alt und besuche ein allgemeines Gymnasium, dass nach dem G8 Lehrplan unterrichtet. G8 bedeutet, dass man nach 8 Jahren Gymnasium Besuch die allgemeine Fachhochschulreife, auch Abitur genannt, erwerben kann. Früher war es ein Jahr mehr.
G8 wurde eingeführt um die Schüler schneller zu Fachkräften ausbilden zu können. Aus genau dem selben Grund wurde auch die Zivil- und Wehrpflicht abgeschafft.
Ein Schuss in den Ofen
Was nun als Initiative gegen den Fachkräftemangel wirken sollte, erwies sich am Ende nicht als solche. Die Gründe sind vielfältig. Schauen wir uns doch einmal das Alter der Schüler an:
Ein Schüler wird mit 6 Jahren eingeschult. Nach 4 Jahren hat er im Normalfall die Grundschule absolviert. Zu diesem Zeitpunkt ist unser Schüler 10 Jahre alt. Nach weiteren 8 Jahren auf dem Gymnasium hat unser Schüler das Abitur bestanden und soll studieren gehen oder eine Ausbildung beginnen. Zu diesem Zeitpunkt ist unser Schüler 18 Jahre alt. Aber halt! Haben wir da nicht etwas vergessen?
Genau, die Weichen für das Studium oder den Beruf werden schon viel früher gestellt. Genauer gesagt zur Hälfte des 10. Schuljahres. Zu diesem Zeitpunkt ist unser Schüler 15 1/2 Jahre alt. Gehen wir nun mal in uns und fragen uns, was wollten wir mit 15/16 Jahren werden. Wussten wir das vielleicht noch gar nicht?
Genau so geht es nun vielen Schülern auch, die jedes Jahr um diese Zeit vor der Kurswahl oder einem möglichen Schulwechsel stehen. Ich befinde mich aktuell auch in dieser Lage, aber später mehr.
Bedenken wir nun aber, dass viele Schüler auch noch jünger als 6 Jahre sind. Eine Einschulung ist nämlich schon im Alter von 5 Jahren möglich.
Wichtige Entscheidungen
Wie zuvor schon Angeklungen stehe auch ich vor dieser Entscheidung. Allerdings genieße ich den Vorteil, dass ich erst im Alter von 7 Jahren eingeschult wurde und so schon etwas älter bin, als meine Mitschüler. Ich habe meine Entscheidung aufgrund meiner Erfahrungen, die ich aus diversen Praktika für meinen späteren Wunschberuf mitgenommen habe, getroffen. Ich werde auf ein berufliches Gymnasium wechseln. Die Gründe werde ich später ausführen.
Im Gegensatz zu mir sind noch viele meiner Mitschüler unentschlossen, in welche Berufsrichtung sie sich bewegen werden.
Ich persönlich bin der Meinung, dass die Schulen die Schüler soweit vorbereiten sollten, dass sie spätestens zum Zeitpunkt der Bewerbungsphase für die beruflichen Gymnasien soweit sind, sich für eine Berufsrichtung entscheiden zu können. Mit dieser Meinung bin ich nicht alleine.
Firmen klagen über Schulen
Was ich bei meinen Praktika aus den Personalbüros der großen Technikfirmen bei mir im näheren Umkreis entsprach gar nicht meinen ehemaligen Vorstellungen, die mich damals dazu bewogen hatten, nach der Grundschule das allgemeine Gymnasium zu besuchen. Damals hieß es nämlich noch, die Schüler vom Gymnasium genießen Vorzug gegenüber den andren Schüler, die kein Gymnasium besucht hatten.
Heute ist das anders:
Heute müssen die Firmen oftmals Schüler schon nach kurzer Zeit des Bewerbungsgesprächs wieder nach Hause schicken, da die vielen Schüler, die auf dem Papier mit Bestnoten vom Gymnasium glänzen, so gut wie kein logisches Denkvermögen mehr besitzen.
Gymnasialschüler können nichts, außer auswendig lernen
Wie konnte es dazu kommen?
Nun ich als Schüler vom Gymnasium kann das alles sehr gut nachvollziehen, denn wenn ich ganz ehrlich bin, dann kann ich überhaupt nicht auswendig lernen. Das spiegelt sich auch in meinen ,,Leistungen'' wieder.
In so gut wie jedem unterrichteten Fach kann man nur durch auswendig lernen gute ,,Leistungen'' erzielen.
Doch was heißt denn eigentlich Leistung?
Auf Wikipedia findet man folgende Definition von schulischer Leistung:
Als Schulleistung wird die intellektuelle Leistung bezeichnet, die zum Erlernen eines schulischen Lernstoffes notwendig ist. Zweck von Schulen ist die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten und das Erlernen des selbständigen Denkens, dies beinhaltet auch das Üben und Anwenden der vermittelten Inhalte. Die Leistungsbewertung wird meist durch Noten ausgedrückt, die sich innerhalb verschiedener Skalen bewegen.
Dieser Definition zu folge besteht schulische Leistung auch aus Übung und Anwendung. Als Schüler eines allgemeinen Gymnasiums kann ich dieser Definition nicht zustimmen, denn gerade der Teil, das Gelernte anzuwenden und logisch mit ,,Naturbeispielen'' zu verknüpfen fehlt hier gänzlich.
Die Abrufung des Leistungsstandes erfolgt durch Klausuren, in denen man nur Leistung erzielen kann, wenn man alles haarklein reproduzieren kann. Wer dies kann wird natürlich eine hohe Leistungsbewertung erhalten.
Schulische Leistung ist keine Leistung in der Arbeitswelt
Den Firmen geht es aber nicht darum, dass ihre Mitarbeiter und Fachkräfte viel Wissen auswendig lernen können und dann reproduzieren können. Die Firmen suchen nach Fachkräften, die neue Innovationen entwickeln können und das erlernte in die Tat umsetzen können. Und genau hier liegt das Problem. Die Schüler können das nicht.
Bildungsplan veraltet und Realitätsfern
Bei meinen Praktika habe ich gemerkt, dass ich mein Wissen einsetzen konnte. Das ist ja eigentlich gut und dennoch ist es irgendwie traurig, denn das Wissen, dass ich einbringen konnte habe ich nicht aus der Schule sondern von Zuhause aus Selbsterarbeitung und durch Themeninteresse. Ich musste mir bei meinen Praktika immer wieder die Frage stellen, wozu ich eigentlich ein Gymnasium besuche, wenn ich doch nichts davon, was ich dort lerne, später im Beruf anwenden kann. Das wird nicht nur bei der Informatik so sein.
Wenn wir wieder auf das Thema Fachkräftemangel zurück kommen, dann sind wir allgemein im technischen Bereich. Genau hier fehlen die Fachkräfte, doch wie möchte man technische Fachkräfte ausbilden, wenn im Bildungsplan keine Technik auftaucht?
Hier herrscht auf jeden Fall Nachholbedarf.
Mein persönlicher Entschluss
Aus den Erfahrungen, die ich von meinen Praktika mitnehmen konnte, graust es mir nur so, wenn ich den Lehrplan für die Kursstufe nur sehe. Das Hauptaugenmerk liegt auf anderen Sachen und Technik und moderne Medien werden außen vor gelassen.
Für mich gibt es hier nur eine einzig richtige Option. Ein Jahr länger die Schulbank drücken, dafür aber richtig und zwar an einem beruflichen Gymnasium. Der Vorteil eines beruflichen Gymnasiums ist, dass die Lehrkräfte selber aus einem Beruf kommen, der mit ihrem Lehrbereich zu tun hat. Aufgrund dieser Tatsache kann der Unterrichtsstoff besser und vor allem Praxisorientierter vermittelt werden.
Ein weitere Punkt, der für das berufliche Gymnasium spricht, ist die Kooperation mit den Firmen im Umkreis der Schulen. So besteht schon früh Kontakt zur vielleicht späteren Arbeitsstelle.
Der für mich wichtigste Punkt ist das Fachabitur, welches aber als allgemeines Abitur angesehen wird, da es ebenso alle Kriterien für die allgemeine Hochschulreife, das allgemeine Abitur, beinhaltet. Der einzige Unterschied ist, dass die Kernfächer bei einem Abitur, welches an einem fachlichen Gymnasium abgelegt wird zukunftsorientiert sind und zusätzlich den direkten Weg in bestimmte Berufszweige bilden.
Eure Meinung ist uns wichtig!
Wie seht ihr dieses Thema?
Wie würdet ihr Argumentieren?
Wie fandet ihr den Artikel?
Lasst uns alles was euch sonst noch so zu diesem Artikel einfällt in den Kommentaren wissen.
Kritik, Anregung und Lob sind gern gesehen.
-Marcel
Die Rahmenbedingungen
Ich bin 16 1/2 Jahre alt und besuche ein allgemeines Gymnasium, dass nach dem G8 Lehrplan unterrichtet. G8 bedeutet, dass man nach 8 Jahren Gymnasium Besuch die allgemeine Fachhochschulreife, auch Abitur genannt, erwerben kann. Früher war es ein Jahr mehr.
G8 wurde eingeführt um die Schüler schneller zu Fachkräften ausbilden zu können. Aus genau dem selben Grund wurde auch die Zivil- und Wehrpflicht abgeschafft.
Ein Schuss in den Ofen
Was nun als Initiative gegen den Fachkräftemangel wirken sollte, erwies sich am Ende nicht als solche. Die Gründe sind vielfältig. Schauen wir uns doch einmal das Alter der Schüler an:
Ein Schüler wird mit 6 Jahren eingeschult. Nach 4 Jahren hat er im Normalfall die Grundschule absolviert. Zu diesem Zeitpunkt ist unser Schüler 10 Jahre alt. Nach weiteren 8 Jahren auf dem Gymnasium hat unser Schüler das Abitur bestanden und soll studieren gehen oder eine Ausbildung beginnen. Zu diesem Zeitpunkt ist unser Schüler 18 Jahre alt. Aber halt! Haben wir da nicht etwas vergessen?
Genau, die Weichen für das Studium oder den Beruf werden schon viel früher gestellt. Genauer gesagt zur Hälfte des 10. Schuljahres. Zu diesem Zeitpunkt ist unser Schüler 15 1/2 Jahre alt. Gehen wir nun mal in uns und fragen uns, was wollten wir mit 15/16 Jahren werden. Wussten wir das vielleicht noch gar nicht?
Genau so geht es nun vielen Schülern auch, die jedes Jahr um diese Zeit vor der Kurswahl oder einem möglichen Schulwechsel stehen. Ich befinde mich aktuell auch in dieser Lage, aber später mehr.
Bedenken wir nun aber, dass viele Schüler auch noch jünger als 6 Jahre sind. Eine Einschulung ist nämlich schon im Alter von 5 Jahren möglich.
Wichtige Entscheidungen
Wie zuvor schon Angeklungen stehe auch ich vor dieser Entscheidung. Allerdings genieße ich den Vorteil, dass ich erst im Alter von 7 Jahren eingeschult wurde und so schon etwas älter bin, als meine Mitschüler. Ich habe meine Entscheidung aufgrund meiner Erfahrungen, die ich aus diversen Praktika für meinen späteren Wunschberuf mitgenommen habe, getroffen. Ich werde auf ein berufliches Gymnasium wechseln. Die Gründe werde ich später ausführen.
Im Gegensatz zu mir sind noch viele meiner Mitschüler unentschlossen, in welche Berufsrichtung sie sich bewegen werden.
Ich persönlich bin der Meinung, dass die Schulen die Schüler soweit vorbereiten sollten, dass sie spätestens zum Zeitpunkt der Bewerbungsphase für die beruflichen Gymnasien soweit sind, sich für eine Berufsrichtung entscheiden zu können. Mit dieser Meinung bin ich nicht alleine.
Firmen klagen über Schulen
Was ich bei meinen Praktika aus den Personalbüros der großen Technikfirmen bei mir im näheren Umkreis entsprach gar nicht meinen ehemaligen Vorstellungen, die mich damals dazu bewogen hatten, nach der Grundschule das allgemeine Gymnasium zu besuchen. Damals hieß es nämlich noch, die Schüler vom Gymnasium genießen Vorzug gegenüber den andren Schüler, die kein Gymnasium besucht hatten.
Heute ist das anders:
Heute müssen die Firmen oftmals Schüler schon nach kurzer Zeit des Bewerbungsgesprächs wieder nach Hause schicken, da die vielen Schüler, die auf dem Papier mit Bestnoten vom Gymnasium glänzen, so gut wie kein logisches Denkvermögen mehr besitzen.
Gymnasialschüler können nichts, außer auswendig lernen
Wie konnte es dazu kommen?
Nun ich als Schüler vom Gymnasium kann das alles sehr gut nachvollziehen, denn wenn ich ganz ehrlich bin, dann kann ich überhaupt nicht auswendig lernen. Das spiegelt sich auch in meinen ,,Leistungen'' wieder.
In so gut wie jedem unterrichteten Fach kann man nur durch auswendig lernen gute ,,Leistungen'' erzielen.
Doch was heißt denn eigentlich Leistung?
Auf Wikipedia findet man folgende Definition von schulischer Leistung:
Als Schulleistung wird die intellektuelle Leistung bezeichnet, die zum Erlernen eines schulischen Lernstoffes notwendig ist. Zweck von Schulen ist die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten und das Erlernen des selbständigen Denkens, dies beinhaltet auch das Üben und Anwenden der vermittelten Inhalte. Die Leistungsbewertung wird meist durch Noten ausgedrückt, die sich innerhalb verschiedener Skalen bewegen.
Dieser Definition zu folge besteht schulische Leistung auch aus Übung und Anwendung. Als Schüler eines allgemeinen Gymnasiums kann ich dieser Definition nicht zustimmen, denn gerade der Teil, das Gelernte anzuwenden und logisch mit ,,Naturbeispielen'' zu verknüpfen fehlt hier gänzlich.
Die Abrufung des Leistungsstandes erfolgt durch Klausuren, in denen man nur Leistung erzielen kann, wenn man alles haarklein reproduzieren kann. Wer dies kann wird natürlich eine hohe Leistungsbewertung erhalten.
Schulische Leistung ist keine Leistung in der Arbeitswelt
Den Firmen geht es aber nicht darum, dass ihre Mitarbeiter und Fachkräfte viel Wissen auswendig lernen können und dann reproduzieren können. Die Firmen suchen nach Fachkräften, die neue Innovationen entwickeln können und das erlernte in die Tat umsetzen können. Und genau hier liegt das Problem. Die Schüler können das nicht.
Bildungsplan veraltet und Realitätsfern
Bei meinen Praktika habe ich gemerkt, dass ich mein Wissen einsetzen konnte. Das ist ja eigentlich gut und dennoch ist es irgendwie traurig, denn das Wissen, dass ich einbringen konnte habe ich nicht aus der Schule sondern von Zuhause aus Selbsterarbeitung und durch Themeninteresse. Ich musste mir bei meinen Praktika immer wieder die Frage stellen, wozu ich eigentlich ein Gymnasium besuche, wenn ich doch nichts davon, was ich dort lerne, später im Beruf anwenden kann. Das wird nicht nur bei der Informatik so sein.
Wenn wir wieder auf das Thema Fachkräftemangel zurück kommen, dann sind wir allgemein im technischen Bereich. Genau hier fehlen die Fachkräfte, doch wie möchte man technische Fachkräfte ausbilden, wenn im Bildungsplan keine Technik auftaucht?
Hier herrscht auf jeden Fall Nachholbedarf.
Mein persönlicher Entschluss
Aus den Erfahrungen, die ich von meinen Praktika mitnehmen konnte, graust es mir nur so, wenn ich den Lehrplan für die Kursstufe nur sehe. Das Hauptaugenmerk liegt auf anderen Sachen und Technik und moderne Medien werden außen vor gelassen.
Für mich gibt es hier nur eine einzig richtige Option. Ein Jahr länger die Schulbank drücken, dafür aber richtig und zwar an einem beruflichen Gymnasium. Der Vorteil eines beruflichen Gymnasiums ist, dass die Lehrkräfte selber aus einem Beruf kommen, der mit ihrem Lehrbereich zu tun hat. Aufgrund dieser Tatsache kann der Unterrichtsstoff besser und vor allem Praxisorientierter vermittelt werden.
Ein weitere Punkt, der für das berufliche Gymnasium spricht, ist die Kooperation mit den Firmen im Umkreis der Schulen. So besteht schon früh Kontakt zur vielleicht späteren Arbeitsstelle.
Der für mich wichtigste Punkt ist das Fachabitur, welches aber als allgemeines Abitur angesehen wird, da es ebenso alle Kriterien für die allgemeine Hochschulreife, das allgemeine Abitur, beinhaltet. Der einzige Unterschied ist, dass die Kernfächer bei einem Abitur, welches an einem fachlichen Gymnasium abgelegt wird zukunftsorientiert sind und zusätzlich den direkten Weg in bestimmte Berufszweige bilden.
Eure Meinung ist uns wichtig!
Wie seht ihr dieses Thema?
Wie würdet ihr Argumentieren?
Wie fandet ihr den Artikel?
Lasst uns alles was euch sonst noch so zu diesem Artikel einfällt in den Kommentaren wissen.
Kritik, Anregung und Lob sind gern gesehen.
-Marcel